«Röhrchen oder Stopfen? – Spurenelement-Kontamination bei Blutentnahmeröhrchen»
Qualität in der Laboranalytik: Seit einiger Zeit beschäftigen wir uns in der Labordiagnostic St.Gallen West mit der Frage, wie unterschiedliche Blutentnahmeröhrchen die Spurenelementanalytik beeinflussen können. Einen Teil dieser Ergebnisse präsentierte Delia Faccioli im Rahmen der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Klinische Chemie (SSCC) in Bern – eine wertvolle Anerkennung unserer Forschungsarbeit.
Vanessa Gantenbein untersuchte im Rahmen ihrer Masterarbeit eine Reihe von unterschiedlichen Röhrchentypen hinsichtlich ihrer Eignung zur Quantifizierung verschiedener Spurenelemente. (Publikation am SGKC 2024) Dabei liess sich nachweisen, dass bestimmte Röhrchen des Herstellers Becton Dickinson (BD) Zink (⁶⁶Zn) und Antimon (¹²¹Sb) freisetzen. Diese Beobachtungen führten zu der Hypothese, dass die Kontaminationen mit den Materialien der Röhrchen zusammenhängen: Die meisten BD-Verschlüsse bestehen aus Butylkautschuk, bei dessen Herstellung Zinksalze eingesetzt werden, während die Röhrchen selbst aus Polyethylenterephthalat (PET) bestehen, bei dessen Herstellung Antimon als Katalysator verwendet wird.



Weiterführende Untersuchung
An diesen Ergebnissen knüpfte eine weiterführende Untersuchung von Delia Faccioli an – mit dem Ziel zu klären, ob die Quelle der Kontamination im Röhrchen oder im Stopfen liegt. Ihre Ergebnisse bestätigten die Vermutungen: Zink wird hauptsächlich aus den Stopfen freigesetzt, während Antimon überwiegend aus den Wänden der PET-Röhrchen stammt.
Diese Resultate durfte Delia Faccioli jetzt in einem Vortrag mit dem Titel «Identifying whether the source is the tube or the stopper: Evaluation of zinc and antimony contamination in BD blood collection tubes» an der Jahrestagung der SSCC in Bern präsentieren – ein grossartiger Erfolg für unsere Nachwuchskraft und ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Qualität und Verlässlichkeit der Spurenelementanalytik.
Poster-Download
Das Poster mit den Ergebnissen der wissenschaftlichen Ausarbeitung und dem Titel «Identifying whether the source is the tube or the stopper:
Evaluation of zinc and antimony contamination in BD blood collection tubes» von Faccioli D., Gantenbein V., Seger C., Gibitz-Eisath N. kann hier heruntergeladen werden.
Disclaimer: The focus on BD tubes does not mean that contaminations were only observed in their products. Similar issues were also seen with other manufacturers. We chose BD tubes for this analysis, because they were available in-house and could be validated under consistent conditions.