Facettenreiche Labormedizin – Unsere Beiträge an der Silamed
Unsere Methoden-Expertin Nora Gibitz-Eisath und Geschäftsgründungsmitglied Christoph Seger sprachen an der Silamed 2023 zum Themenschwerpunkt „Polyvalentes Labor“. Nora Gibitz-Eisath begann mit ihrem praxisorientierten Vortrag über die Medikations-Überwachung durch Spiegelmessungen und Möglichkeiten sowie Limitationen der Interpretation. «Warum reicht es in vielen Fällen nicht, die Therapie über die Dosis zu steuern?» Für die Wirkung eines Medikaments ist nicht die eingenommene Dosis entscheidend, sondern die Konzentration im Blut bzw. am Wirkort. Diese wird von zahlreichen, individuellen Faktoren beeinflusst – denn jeder von uns metabolisiert anders.
Die Messung des Medikamentenspiegels ist ein wichtiges Instrument, um die optimale Dosis für jeden Patienten zu finden und damit die effektivste Wirkung seiner Medikamente zu gewährleisten sowie Neben- und Wechselwirkungen so gering wie möglich zu halten.

„Amphetamine positiv – was nun?“
Ihr folgte Christoph Seger mit einem facettenreichen Fallbeispiel zur Interpretation eines toxikologischen Screenings.
„Amphetamine positiv – was nun?“ Bei dieser heiklen, labormedizinischen Abklärung ging er auch auf das essentielle, offene Zusammenspiel von Zuweisendem und Laborpartner ein.
Denn das, was dieser Fall zu Tage brachte, war eine Kreuzreaktion, die auf meta-Chlorphenylpiperazin (mCPP ) zurückzuführen war – ein Metabolit des Antidepressivums Trazodon. Hinweisgebend waren gezielt gestellte Fragen und eine offen geführtes Gespräch, das durch das Labor initiiert wurde.
Denn IA (Immunoassays) sind immer nur hinweisend, eine rationale Bestätigung ist immer notwendig. Diese Vorgabe findet sich auch in den 2022 grundlegend überarbeiteten SCDAT-Richtlinien. Auf Empfehlung wurde anschliessend mit dem chromatographischen Verfahren LC-MS negativ auf Amphetamine getestet.
Es waren fünf spannende Tage Labormedizin. Wir freuen uns auf die nächste silamed 2024.
