Mineralstoffe abklären – Unterversorgungen erkennen und Überdosierungen vermeiden

Mineralstoffe und Spurenelemente sind an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt. Bereits eine geringe Unterversorgung kann die Beeinträchtigung diverser physiologischen Prozesse zur Folge haben. Gleichzeitig kann aber auch eine Überversorgung gesundheitliche Komplikationen verursachen.
Die Mineralstoffabklärung hilft, eine Unterversorgung zu erkennen, gezielt zu substituieren und eine Überdosierung zu verhindern.

Vollblut: Optimal zur Abklärung des Gesamtversorgungsstatus

Warum soll aus Vollblut und nicht aus Serum gemessen werden?

Damit wir das ganze Bild sehen. Während einige Mineralstoffe (z. B. Kupfer und Calcium) in der Zirkulation vor allem im Serum (extrazellulär) vorkommen, befinden sich andere (z. B. Magnesium und Zink) vorwiegend in den Zellen des Blutes (intrazellulär).

Im Gegensatz zur herkömmlichen Serumanalyse ermöglicht die Bestimmung aus dem Vollblut sowohl die Erfassung der extra- als auch der intrazellulär vorkommenden Mineralstoffe und ist somit zur Abklärung des Gesamtversorgungsstatus optimal.

Erythrozytäre Konzentration: Einschätzung der langfristigen Versorgung

Die Vollblutmineralanalyse zeigt den Gesamtversorgungsstatus an. Da die Mineralstoffe in den Erythrozyten längerfristig gespeichert werden (Lebenszeit der Erythrozyten im Körper rund 4 Monate), spiegeln die erythrozytären (intrazellulären) Mineralstoffkonzentrationen die langfristige Versorgungslage wider.

Die Ergänzung der Vollblutanalyse um die erythrozytären Konzentrationen
ermöglicht es, zwischen der aktuellen
und längerfristigen Versorgungslage
zu differenzieren.

Toxische Gegenspieler

Eine Vielzahl umwelttoxikologischer Befunde sowie Laborexperimente haben bewiesen, dass essenzielle Mineralstoffe durch toxische Metalle aus ihren Wirkorten an Enzymen und Rezeptoren verdrängt werden können. Dadurch wird die Wirkung dieser Enzyme negativ beeinflusst. Insbesondere gilt dies für umweltbedingte Belastungen durch Schwermetalle wie Cadmium, Blei, Arsen, Nickel oder Quecksilber.

Ein derartig toxischer Gegenspieler kann also einen funktionellen Mangel selbst dann auslösen, wenn der relevante Mineralstoff in ausreichender Menge im Blut gefunden wird. So kann Nickel die Wirkung von Magnesium beeinträchtigen. (s. Abb. Magnesium) Bei einer profunden Abklärung der Versorgungslage ist eine mögliche Belastung mit toxischen Metallen daher stets zu berücksichtigen.

Analytischer Hintergrund

Die Mineralstoffabklärung wird mittels anorganischer Massenspektrometrie (ICP-MS) durchgeführt. Diese Technologie erlaubt die parallele Bestimmung einer Vielzahl unterschiedlicher Elemente und ist somit besonders zur umfassenden Profil-Analytik geeignet. Damit sind wir in der Lage, diese Analytik patientenorientiert und preislich reduziert anzubieten.

Fachperson

Dr. Nora Gibitz-Eisath
PD Dr. rer. nat. Christoph Seger

Für Ihre Fachfragen und Anliegen sind wir da: info@labordiagnostic.ch.

Literatur

Nordberg GF, Costa M (eds). Handbook on the Toxicology of Metals: Volume I: General Considerations. Fifth edition. Academic Press; 2022. ISBN 978-0-12-823292-7. https://doi.org/10.1016/C2019-0-04906-0

Nordberg GF, Costa M (eds). Handbook on the Toxicology of Metals: Volume II: Specific Metals. Fifth edition. Academic Press; 2022. ISBN 978-0-12-822946-0. https://doi.org/10.1016/C2019-0-04908-4

Goyer RA. Toxic and essential metal interactions. Annu Rev Nutr. 1997;17:37–50.

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